12 Tipps für ein sicheres Zuhause
Diebe vermeiden Lärm und Zeitverschwendung, weshalb starke mechanische Schutzvorrichtungen meist abschreckend wirken. Verhaltensregeln und technische Tipps der Polizei helfen, Einbrüche zu verhindern.
Inhaltsübersicht
- Technische Sicherungen schrecken Täter ab
- Fenster immer schließen – Schlüssel sicher verwahren
- Vorsicht in sozialen Netzwerken: Keine Urlaubsfotos posten
- Bewohnten Eindruck erwecken: Licht und Briefkasten leeren
- Fenster und Balkontüren: Pilzzapfen schützen vor Aufhebeln
- Haustür absichern: Panzerriegel bietet guten Einbruchschutz
- Professionelle Tresore und Alarmanlagen oft teuer
- Polizeiliche Beratungsstelle gibt Empfehlungen
- Inventarliste erleichtert Schadensregulierung
- Zentraler Sperr-Notruf für Konto, Smartphone und Ausweis
- Weisser Ring bietet Hilfe für Einbruchsopfer
- Richtiges Verhalten bei Einbruch
Kurze Tage, wo es frühen Dunkel wird: Im Herbst und Winter steigt die Anzahl der Einbrüche. Meistens können Diebe am Abend im Schutz der Nacht ihren kriminellen Aktivitäten nachgehen. Mehr als ein Drittel der Einbrüche ereignen sich tagsüber – am besten, wenn die Bewohner zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen gehen. Abende und Wochenenden sind bei den Tätern besonders beliebt, in der Hoffnung niemanden anzutreffen.
Grundsätzlich kann der Täter, wenn er in die Wohnung einbrechen will, dies tun – entweder mit roher Gewalt und viel Lärm oder mit mehr Zeitaufwand. Beide Faktoren erhöhen jedoch das Risiko, an dem Kriminellen Verhalten erwischt zu werden. Hier sollten Mieter und Hausbesitzer beginnen, ihr Hab und Gut zu schützen. Insbesondere technische Sicherheitsmaßnahmen können Rechtsbrecher abschrecken oder zum Aufgeben zwingen. Ein Beleg dafür ist der hohe Anteil erfolgloser Einbrüche, der laut Polizeilicher Kriminalprävention der Länder und des Bundes im Jahr 2020 bei knapp 47 % lag.
Handeln die Mieter oder Vermieter jedoch missbräuchlich, kann die beste Bautechnik das Eindringen nicht verhindern. Achten Sie beim Verlassen der Wohnung darauf, alle Fenster zu schließen und die Haustür abzuschließen. Ansonsten sind erfahrene Diebe sehr entspannt. Gehen Sie sorgsam mit dem Hausschlüssel um: Bei Schlüsselverlust den Schließzylinder sofort ersetzen. Verstecken Sie den Ersatzschlüssel nicht im Freien. Außerdem sollten Leitern, Gartenmöbel und Mülleimer verschlossen werden, damit Diebe nicht nach oben gehen können.
Auch in sozialen Netzwerken ist Vorsicht geboten: Nicht posten, wann die Urlaubsreise beginnt. Auch die neuesten Posts oder Fotos von Urlaubsereignissen sind gefährlich und eine zuverlässige Informationsquelle für Diebe. Sagen Sie Fremden auch nie auf dem Anrufbeantworter, wie lange Sie nicht zu Hause sind. Sollten Sie im Wohnbereich Fremde finden, die die Lebensgewohnheiten der Bewohner ausspionieren könnten, verständigen Sie bitte umgehend die Polizei.
Ein voller Briefkasten signalisiert dem Dieb: Hier ist niemand zu Hause. Wenn Diebe Angst haben, bei ihren Aktionen Bewohnern oder Hunden zu begegnen, schreckt dies ebenfalls ab. Der Timer, der das Licht in einem oder mehreren Räumen einschaltet, vermittelt den Eindruck, dass jemand zu Hause ist. Ein externer Bewegungsmelder kann das Licht steuern. Das elektronische Gerät simuliert das Bellen eines Hundes oder das Flimmern einer Lampe.
Von der Installation virtueller Kameras im Freien raten Experten hingegen ab. Statt sie aufzuhalten, schickten sie dem Täter ein Signal: Hier ist etwas zu holen. Vermeiden Sie einen Postfachüberlauf. Wenn Sie im Urlaub sind oder für längere Zeit abreisen, lassen Sie Ihre Nachbarn bitte den Briefkasten leer und die Briefe für Sie bei sich aufbewahren.
Alte Fenster können mit zusätzlichen Schlössern und seitlichen Scharniersicherungen ausgestattet werden.
Die mechanische Sicherung von Türen und Fenstern ist ein wirksamer Diebstahlschutz. Eine Schwäche sind Fenster mit traditionellen Rollnocken sowie Terrassen- und Balkontüren. Für mehr Sicherheit sorgen sogenannte Pilznocken mit entsprechenden Beschlägen. Unter Verwendung moderner Architekturelemente zeigt die Widerstandsbewertung ihren Schutzgrad gegen Diebstahl. Von RC1 bis RC6 sollten neue Türen und Fenster mindestens den RC2-Standard erfüllen.
Für die Nachrüstung gibt es viele Möglichkeiten: zum Beispiel abschließbare Sicherheitsbügel am Fensterrahmen, zusätzliche Fenstersicherungen oder aufklappbare Seitensicherungen. Wird die Scheibe eingeschlagen oder das Fenster versehentlich in Schräglage geöffnet, kann der abschließbare Fenstergriff das leichte Öffnen des Flügels erschweren.
Bei richtiger Installation können die Panzerschrauben einen sehr guten Schutz bieten, um zu verhindern, dass die Tür aufgebrochen wird. Auch Eingangs- und Kellertüren können effektiv geschützt werden. Das Sicherheitsschloss sollte mit einem sogenannten Aufhebelschutz ausgestattet sein, d.h. es lässt sich nicht ohne weiteres und ohne Beschädigung mit Spezialwerkzeug öffnen. Der den Schlosskern abdeckende Türbeschlag mit Zugschutz verhindert ein einfaches Herausziehen des gebohrten Schlosses aus der Tür. Eine langgestreckte Schlagplatte, die tief im Mauerwerk der Türöffnung befestigt ist, erschwert das Aufbrechen mit einem Brecheisen. Auch Panzerriegel, die sich über die gesamte Türbreite erstrecken, bieten einen hervorragenden Schutz. Empfehlenswert ist auch die Verwendung eines Zusatzschlosses mit Schließbügel, der auch das Aufschieben der Tür beim Öffnen verhindert.
Wenn der Täter bereits in der Wohnung ist, können professionell befestigte hochwertige Schließfächer und kleine Tresore Dokumente und Wertsachen vor direktem Kontakt schützen. Allerdings sind Tresore mit hoher Sicherheitsstufe und professioneller Installation nicht ganz billig. Eine gute und sichere Alternative ist ein Safe. Es wird empfohlen, eine Diebstahl- und Diebstahlwarnanlage zu installieren, kann aber auch sehr teuer sein, wenn sie von einer Fachfirma installiert wird.
Verbraucher können sich kostenlos bei der örtlichen Beratungsstelle für öffentliche Sicherheit erkundigen, welche zertifizierten Sicherheitsprodukte, Schutzmaßnahmen und Fachbetriebe für die örtlichen Gegebenheiten geeignet sind.
Wenn Sie Opfer eines Einbruchs werden, lässt sich zunächst nur schwer zusammenfassen, welche Wertsachen der Täter gestohlen hat. Die Inventarliste der Familie erleichtert die Schadenregulierung der Polizeiarbeit. Verwenden Sie Fotos, um Wertsachen, Schmuck, Computer und teure Unterhaltungselektronik aufzuzeichnen, und verwenden Sie, wenn möglich, Rechnungen zum Aufzeichnen.
Wenn ein Einbrecher Ihr Portemonnaie, wichtige Dokumente oder Ihr Smartphone stiehlt, müssen Sie schnell handeln, um Missbrauch zu verhindern. Die kostenlose zentrale Notrufnummer 116 116 hilft bei der Sperrung von Debitkarten, elektronischen Ausweisen oder Smartphones. Zur Sperrung müssen folgende Angaben gemacht werden: Girocard: IBAN, alternativ Bankleitzahl (BLZ) und Kontonummer
- Online-Banking: IBAN, alternativ Bankleitzahl (BLZ) und Kontonummer
- E-Personalausweis: Vorname, Geburtsdatum und Sperrkennwort
- Smartphone/SIM-Karte: Handynummer
Neben dem materiellen Schaden ist es für die Einbruchsopfer besonders schmerzlich, dass Fremde ihre Privatsphäre verletzt haben – viele Personen fühlen sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher und geborgen. Die Opferschutzorganisation Weisser Ring bietet psychologische Beratung und Hilfe in finanziellen Notlagen.
Zu Hause angekommen, zeigt sich hinter der Haustür ein chaotisches Bild: Gegenstände liegen verstreut auf dem Boden, Schubladen und Schranktüren sind eingebrochen. Nach dem ersten Schock gilt es Ruhe zu bewahren und auf folgende Punkte zu achten:
- Haus oder Wohnung verlassen
- die Polizei verständigen (110)
- Einbrecher nicht angreifen oder aufhalten
- Infos zum Täter einprägen (Größe, Aussehen, Fluchtwagen, Fluchtweg)
- erst aufräumen, wenn der Tatort wieder von der Polizei freigegeben ist
- selbst Bilder und Videos machen von dem Tatort